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Bedeutung des Erntwdankfestes

Welche Bedeutung hat das Erntedankfest?

Jedes Jahr wird, nach dem die Ernte eingebracht ist, das traditionelle Erntedankfest gefeiert. Die Bezeichnung „Erntedankfest“ sagt eigentlich schon alles aus. Es wird für die Ernte gedankt und zwar wird Gott für die Gaben gedankt. Hierfür wird in den Kirchen ein Schmuck aus Feldfrüchten der Landwirtschaft und Blumen gestaltet. Es soll daran gedacht werden, dass nicht nur mit der Hände Arbeit die Ernte gelungen ist, sondern auch natürlich mit Gottes Zutun.

Auf den Dörfern ist es Brauch, eine Erntekrone zu binden und zwar wird von den Früchten der Erde und vom Weizen, Hafer und Roggen eine wundervolle Krone zum Erntedank gebunden. Diese wird von dem Hof mit einer Kapelle und den Dorfbewohnern abgeholt. Ein Bauer stellt zu Fertigung der Krone eine Scheune oder einen Raum zur Verfügung. Anschließend kommt die Erntedankkrone dann meistens in die Kirche und wird zum Dankgottesdienst an der Kanzel oder vorne in der Kirchenmitte aufgestellt. Der Altar wird mit den Erntegaben geschmückt und auf der Erde im Altarbereich liegen festlich angerichtet die Früchte der Erde.

Nach dem Gottesdienst beginnt die Feier mit einem Festessen. Anschließend wird getanzt und gelacht. Gefeiert wird der Erntedanktag meistens in einem Festzelt. Hier wird die Erntekrone in der Zeltmitte an der Decke befestigt und die Menschen tanzen darunter und danken Gott für die Ernte.

Natürlich ist dieses nicht die Norm, in den Gemeinden wird es unterschiedlich gehandhabt. Manchmal kommt es auch zu einem Wettbewerb zwischen den Gemeinden, wo die schönste Erntekrone gekürt und ausgewählt wird.

Seit wann gibt es das Erntedankfest?

Das Erntedankfest wird in Deutschland ungefähr seit dem Mittelalter in unterschiedlicher Form gefeiert. Die evangelische Kirche feierte den Michaelistag oder den Sonntag, der dem Michaelistag am nächsten lag. Bei den evangelischen Freikirchen war der erste Sonntag im Oktober der Tag des Erntedankfestes und dieser Tag wurde 1972 auch als Termin dafür festgesetzt.

In Amerika ist der vierte Donnerstag des Monats November der sogenannte „Thanks giving Day“, der familiär gefeiert wird und auch als Feiertag anerkannt ist. Das ist der Tag an dem es fast überall traditionell einen Truthahn zu essen gibt.

In manchen Ländern wird die sogenannte Kornmutter geehrt. Sie steht als Symbol der Gottheit, die Nahrung spendet. In Indien z. B. ist sie als Reismutter bekannt und in den USA ist es die Maismutter. Sie wird deshalb die Kornmutter genannt, weil immer das letzte Garbenbündel zusammengebunden wird und zwar so, dass es einem Menschen ähnelt und die Saat und ihre Fruchtbarkeit in das nächste Jahr übergehen soll. In einigen Ländern ist es auch so, dass die auf dem Feld aufgestellten Strohpuppen angezündet werden und der Rauch, der gen Himmel steigt ein Dank an Gott darstellt.

Also fast überall auf der Welt wird aus Überzeugung, dass die Ernte ein Geschenk der Natur ist und eine gute Ernte nicht selbstverständlich ist, gefeiert und ein Festessen ist auch überall dabei. Die Gaben der Erde und von Gott werden mit einbezogen. Es werden auch häufig die sogenannten Erntedankbrote gebacken. Wer wo und wie das Erntedankfest feiert wird ist sehr unterschiedlich in der Art und der Form des Ausführens. Es hat aber immer den gleichen Hintergrund, nämlich den Dank an Gott für die gute Ernte.